Das muss man gemacht haben, so sehe ich das! Denn wer ist schon mal unter weißen Haargestrüb und einem roten Samtkittel durch die Innenstadt gelaufen und keiner hat einen erkannt?! Dazu mit einem Sack voller Nougatschokolade, Liebeslichtern und CDs.
Das ist schon echt nett und man kann sich alles erlauben, man darf "Duzen" und Punks ermuntern Gedichte aufzusagen, die auch aus dem Mund eines Vierjährigen kommen könnten. Rein Empirisch bleibt an diesem Punkt festzustellen, dass die 4 bis 8jährigen die besten Gedichte und Lieder darbieten konnten. Aber das nur als Exkurs zum soziologischen Background meines Tages.

Im Moment existiert noch dieses Phantomgefühl des Barteanschlages in meinem Gesicht, so perfekt weiß und ewig lang wie er war. Außerdem hab ich immer noch das Gefühl dieses weiße Vogelnetz, inklusive Mütze, auf dem Kopf zu tragen. Das Inkognito war (fast) wasserdicht und dies erleichterte einiges in der Kontaktaufnahme zum Objekt. Denn wo liegt die Schwelle einen Menschen anzusprechen? Nach welchen Kriterien wählt man die Oma aus, die man für ein Leckerli zum Gedicht oder Gesang ermutigt? An dieser Stelle die besten Zitat für heute:

"Weißt Du warum Du Deine Schuhe putzen musst?" - "Ja Nikolaus, damit der Osterhase mir auch etwas bringt!"
DENIS, 5
"Oh Viba-Schokolade, ach noch die teure! Kann ich noch eins haben?"
Frank, 40
"Sag mal, Dich kenn ich doch. Dein Bruder war doch letztes Jahr bei uns."
Jens, 24
"Ob ich artig war? Wie seh ich denn aus?"
Hilde, 67

- Namen von der Redaktion geändert.

Alles in allen eine schöne Aktion die nur zu empfehlen ist, weil man so schön im Gleichgewicht sein kann, auch wenn nach 7 Stunden die schweren BW-Stiefel immer schwerer werden. An so einer Stelle ist man dann sehr froh, wenn die Chefin sagt: "Wollen sie nicht jetzt Feierabend machen?", obwohl noch eine Stunde ausgemacht war. Also liebe Leute: Viba Schokolade ist einfach lecker und Menschen wollen singen, nicht erst seit Singstar.
HOH HOH HOH

Gestern ging es im Rahmen meines Denkmalpflegeseminars zum Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo. Die Fahrt fing schon gut an, eine Mitfahrerin wurde durch den nachfragenden Anruf geweckt, mh da lag sie wohl noch irgendwo in Jena im Bett. Schade! Also fix zur Autobahn und nix wie rein in die Vollsperrung. Schade, aber die anderen standen drei Autos hinter uns, perfektes Timing. Die "Mission Hexenbürgermeisterhaus Lemgo" sollte abgebrochen werden falls wir länger als 11Uhr stehen. 10:40 Uhr gings weiter. Perfekt, der Polo entfaltete sein 55PS im Hessischen Hinterland und erreichte Lemgo im noch sehr guten Zustand.
-
Lemgo, die unzerstörte Stadt in einem Deutschland der unzerstörten Städte. Ein Stadt die irgendwann stehen geblieben ist, das hat seine Reize und seine strukturellen Juckreize (man bekommt am Samstag nach 17Uhr nur noch Döner)! Jedenfalls gibt es ein Lichtblick: Das Hexenbürgermeisterhaus, ohne stilreinen Folterkeller, aber dafür mit einem durchaus spannenden Konzept von Denkmalpflege und einer ungewöhnlichen Visualisierung geschichtlicher Prozesse.
Google und Wikipedia können euch da noch ein paar mehr Infos geben.
So schnell wie wir da waren, waren wir auch wieder weg und so sahen wir nicht viel von der unzerstörten Stadt. In einer Einkaufspassage gabs dann nochmal eine etwas andere Sicht, der PennyMarkt lud zum Schnäppchen ein, 500qm Ladenfläche zu vermieten, TeleShop und Sportwetten, 700qm Ladenfläche zu vermieten. Auf dem Weg zum Auto waren die Bürgersteige zum Glück noch nicht hochgeklappt und so entließ uns diese recht spanndene Stadt ohne auf uns in ihrer Vielfältigkeit zu wirken.

Das Ende vom Lied, war auch das Ende des störunanfälligen Polos. Dies passierte jedoch erst in Erfurt und ließ sich schnell beheben.
Alles in allen ein viel zu langer Samstag mit zu vielen Kilometern und einem wunderbaren Museum was nicht ganz auf mich wirken konnte!

Lemgoer Stadtmodell

Innenansicht

Truhen gehören in ein Museum

Welche Farbschichten verbergen sich?

Multimedia

Der Speicher

Der Speicher II

Folterinstrumente aus dem Mittelalter

Die Streckbank von 1937

Der entfolterte Folterkeller

Die Diele