today: just nature around Windolfskopf / Bleicherode
2008/04/27
hole in a timberjack
wood structure
lost area
clash of style
...the typical german front garden...
Merke Dir...
bernd das brot am 25. April 2008
0 Kommentare
kommentieren
Not only for Szabi, ... it's an insider!
Zurück zur Idylle...
Heute mal eine Geschichte aus dem wahren und aktuellen Leben: Jena im Ausnahmezustand. Grund war die Jahresversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), welche heute und morgen in Jena stattfindet. 259 deutsche Rektoren beraten über die neuen goldenen Wege der Hochschulbildung. Leider unter einem eingeschränkten Blickwinkel, der die Meinung der Studenten ausschließt. Darüberhinaus befürwortet die HRK unter anderem Studiengebühren. Wenn das kein prima Grund war, mal wieder auf die Straße oder in die Uni zu gehen.
Anfangen sollte es laut Flyer um 15Uhr am Ernst-Abbe-Platz, das war natürlich nicht der Beginn. Ersteinmal wurde man 15:10 auf den ersten Redner um 15:30 verwiesen, der dann 15:35 auch zur stürmischen Rede ansetzte. Spiel, Spass und gute Laune. Demonstrieren ist langweilig in Jena, meistens jedenfalls und erst recht auf dem Abbe Platz. Beim Verlesen der Demonstrationsauflagen war ständig der Ton weg und so war es offiziell kein Problem mit dem Rad mitzulaufen. Es sollte eine nette Runde durch die Stadt werden und bitte immer schön auf der rechten Straßenseite laufen, um den Verkehr nicht zu behindern. Jahar! Der Weg führte vom Campus zum Engelsplatz und weiter zum Haeckelplatz. Jetzt folgte der härteste Teil der Route, an der ParadiesBahn (Knebelstraße) lang. Gummierte Häschertruppen sicherten die Gleise, so dass sich kein lumpiger Gammler vor einen Güterzug werfen konnte. Der Jenaer Paradies Bahnhof war auch gut gesichert, man hat gelernt und laut Fahrplan sollte auch kein ICE in Jena zu dieser Zeit halten. Die größte Straßenkreuzung Jenas wurde spontan für 5 Minuten blockiert und der Weg ging weiter "Am Eisenbahndamm". Dann die Durchsage: Das Universitätshauptgebäude (UHG) steht unter Polizeischutz! "Die sperren uns aus unserer Uni aus!" - Da rannten die Ersten schon Richtung UHG los. Die Demo zerfiel und der Rest trottete den SprinntRevoluzzern hinterher. Als wir ankamen, war der Eingang am Fürstengraben schon dicht, also hinten an der Kaffeete rein. Da stand seltsamerweise kein Häschertrupp - Alles offen. Zu diesen Zeitpunkt muss Dieter Althaus schon weg gewesen sein. Abgeseilt, weil er mal seltsame Versprechen zwecks Studiengebühren in Thüringen machte und keine Lust auf den stinkenden Mob hatte. -
Im UHG sahen wir die kleine Truppe, die es bis zum Eingang der Aula (Tagungsort) geschafft hatte. Sie hatten das Muff-Talar-Plakat '68 dabei und machten Lärm, draußen wars auch sehr laut und alles gar nicht geplant!!! In der Aula selbst war eine gestört-unangenehme Atmosphäre. Die Generalsekretätin der HRK verkündete, dass man eigentliche nicht mehr in den Vorraum rausgehen bräuchte, da der vorbereitete PausenKuchen von den Studenten schon verspeist wäre. Weit gefehlt! Immerhin wurde das SteuerzahlerEssen von SteuerzahlerHäschern bewacht, ganz schnicke in neuen blauen SteuerzahlerUniformen und draußen waren die, denen ich das BAföG bezahle und machten Lärm! In der Zwischenzeit wurden die lästigen Störer aus dem Vorraum hinausgeleitet. Ihnen wurden versprochen, dass ein vorbereitetes Forderungspapier übergeben wurde und sich mehrere Rektoren den Studenten direkt zum Gespräch stellen. Diese gingen dann auch vor den Eingang am Fürstengraben und leierten ihre Sprüche vom exzellenten und elitären Studium runter. Diese trafen auf die plakativen Aktivisten der besseren Welt und so nahm das Trauerspiel seinen Lauf, für die die draußen waren - ohne Kuchen.
Auf meine freundliche Frage zur Eröffnung des Kuchenbuffet wurde ich auf den Beginn der Pause vertröstet und so bekamen dann die wirklich harten und wagemutigen Rektoren die trotzdem in den Vorraum kamen noch einen sehr leckeren Kaffee und Kuchen. Mein Geschmacksurteil: sehr gut! Das lag vielleicht auch daran, dass kein Geld für Bildung da ist, aber das Catering immer hervoragend ist. Kleiner Nebeneffekt: die netten Mädels vom Catering verdienen mehr als doppelt so viel, wie die Bibliothekssklaven in der ThULB und 1,5 mal so viel, wie eine studentische Hilfskraft. Wär ja auch dumm sich einen Job in der Uni zu suchen - nur Rektor sein mit dem A8 oder dem 7er BMW ist schöner! Wenn da nicht der Leasingvertrag wäre, aber den sieht ja keiner...
-
In der Mitte der Pause konfrontierte ich Frau Dr. Christiane Gaehtgens, Generalsekretärin der HRK, mit ihrem "der-Kuchen-ist-schon-weg" Ausspruch und fragte, wer sie falsch über den Sachverhalt informiert hätte und sie antwortet mir, dass sie dies annahm, weil es ja so laut war und keiner in der Aula so richtig wußte was da draußen los sei. Okay, was soll man auch erwarten, die Mehrzahl der Rektoren nimmt auch an, dass Studiengebühren sozial verträglich sind.
Nach dem unkonstruktiven Geplapper vorm UHG, ging die reguläre Demo dann nochmal durch die Stadt und spontan in die GoetheGalerie, um dann die ruhmreiche Abschlusskundgebung am Carl-Zeiss-Platz stattfinden zu lassen.
Alles in allen ein schöner Spaziergang mit zahlreichen Splittergruppen der Hochschulpolitik und ihren seltsamen Auswüchsen. Die Zahl der NormaloStudenten tendierten gegen "wenig" und mein fiktives Plakat "Freiheit für Tibet" hätte auch gut in den Demonstrationszug gepasst. Leider litt die Glaubwürdigkeit ein wenig und manche haben es ganz verpeilt, wie der Opa auf dem Holzmarkt der brüllte: "Knüppel, Knüppel, ... das MG reinhalten!" Jena Revolution 2008 und eine kleine Zahl zeigte sich reaktionär!
Alternativüberschriften zu heute wären gewesen:
"Aufstand der Bettelstudenten"
"Autofrühling vorm UHG"
"Französische Verhältnisse dank Erasmus"
"Blutverschmiert vorm UHG"
PS: Eine Scheibe an der Eingangstür ging bei der Erstürmung zu Bruch und ein Polizist wurde durch Glassplitter verletzt! Die Polizei prüft Anzeige auf Körperverletzung und Sachbeschädigung. - Trotzdem hat sich die Polizei während des gesamten Tages äußerst korrekt benommen.
2008-04-16
Looks like Fulufjället, but it isn't!
Der Marathon ist vorbei.
Und 63 Liter Diesel im Sprinter verschwunden, 400g Gehacktes, 2 Pfefferknacker, 5 doppelte Brötchen, zwei Cola und 3 Bier auf 520km. Jena-Kietzingen-Jena = ein fetter Job!
Auf dem Weg nach Kitzingen...
...und heute Abend zurück.