Durch Ihr Foto neugierig geworden, suchte ich nach der Wasserburg und
las, dass im Erfurter im Stadtarchiv bis 1664 Belege über den Kauf von Fröschen vorliegen, "meist beim Froschkramer von Zimmern. Im Durchschnitt mussten 400 Schock Frösche pro Jahr verfüttert werden. Auch Schnecken und Treber wurden als Futter verwendet."
Es gab einmal den Beruf des Froschkramers! Vom
Froschhändler in Zimmern bis zur Wasserburg mussten die Frösche aber
ein ganz schönes Stück zurücklegen. Ein Schock, so lernte ich eben, waren fünf Dutzend, also 60 Frösche - in einem Jahr ließen also 24.000 Frösche ihr Leben für die Fischzucht. Der Froschkramer, der 1619 die Frösche verkaufte, hieß übrigens Claus König. Wie passend.
In Wien gab es auch welche, in den "Kleinen Wiener Memoiren" sind unter der Überschrift "
Welch curiose Gewerbe noch im J. 1729" sowohl ein Krebsen-Zähler, ein Froschhändler und ein Froschfänger aufgeführt, es waren alles Hausbesitzer. In dem Werk "
Nachricht von einer beträchtlichen Sammlung thierischer Eingeweidewürmer" wiederum steht, dass in Wien das ganze Jahr Frösche zu haben waren und mit einem Froschhändler ein Vertrag geschlossen wurde, "gegen einige Vergütung wöchentlich eine Partie Frösche in das Kabinett abzuliefern, die er nach vorgenommener Untersuchung wieder zurückerhielt."
Auch in
München, besser gesagt in der Vorstadt
Au, aus der Karl Valenthin stammt, gab es
Froschhändler - und Ameisenlieferanten!